Mein erstes Highlight in Berlin war das Olympische Dorf von 1936. Das Vorzeigestück einer nationalsozialistischen Olympia-Inszenierung. Denn das Dorf war von Beginn an für die Nachnutzung durch die Wehrmacht geplant, … also eigentlich ein Aufrüstungsprojekt.
Nach unseren Recherchen im Vorfeld stand vor allem die Schwimmhalle im Fokus unseres Interesses! Gefühlte Ewigkeiten fahren wir schon vom Berliner Olympiastadion landwärts. Das Olympische Dorf so weit entfernt von den Wettkampfstätten??? Die koordinaten sind bestimmt falsch. Und dann wird auch die Zeit noch knapp. Denn wenn wir nicht Punkt 11 am Treffpunkt sind, wird heute nix mit Olympischen Dorf. Doch tatsächlich zeigten sich die ersten leeren Gebäuden bedrohlich zwischen den Bäumen. Das Olympische Dorf von 1936 , 14 km westlich von Olympiastadion, zwischen 1934 und 1936 gebaut, und … verlassen.
Für die Olympischen Spiele in Berlin wurde das Konzept einer gemeinschaftlichen Unterkunft aller (männlichen) Athleten erst zum 2. Mal in die Tat umgesetzt und „Olympisches Dorf“ genannt. Die Häuser wurden erstmals massiv gebaut, da Adolf Hitler die Anlage nach den Olympischen Spielen für militärische Zwecke nutzen wollte. Es bestand aus einem Empfangsgebäude, etwa 140 einstöckigen und fünf zweistöckigen Wohnbauten, einem großen Speisehaus, einem Küchenhaus, dem Hindenburghaus, dem Kommandantenhaus, einer Sporthalle, einer Schwimmhalle, einer Sauna sowie einem Ärzte- und Krankenhaus. Das Speisehaus, das „Haus der Nationen“, bestand aus 38 Speisesälen, die jeweils einer Nation zur Einnahme des Essens und der Geselligkeit diente. Im Hindenburghaus fanden abendlichen Unterhaltungsveranstaltungen für die über 4.500 Personen statt. Die Spiele in Berlin waren die bis dahin leistungsstärksten und die am besten organisierten.
Man spührt, vor allem im Hindenburghaus und der Schwimmhalle, die Geschichtsträchtigkeit der Mauern. Da die Überlegenheit der „arischen Rasse“ demonstriert werden sollte, bekommt man ein beklemmendes/gespenstisches Gefühl drin.
Das olympische Dorf ist mittlerweile von einer Stiftung übernommen worden. Diese kümmert sich darum, dass Vandalismus und der Verfall der Gebäude gestoppt wird.
Bei so viel Olympia müssen natürlich auch die Austragungsorte der Spiele danach besucht werden. … der Form halber 😉
wow, da hast du ja echt einen Schatz ausgegraben! tolle Bilder… wunderschön! Danke!!! Kann man dort Führungen machen?
Wenn ich richtig informiert bin kann man ab April wieder Führungen machen. Sonst hat man keine Möglichkeit in die Schwimmhalle zu kommen! Ist aber auch sonst äußerst interessant!